Seit wir in unserem Haus wohnen, ist die Gasheizung ein Rätsel für uns. Die Gastherme ist im Keller, angeblich gibt es einen Außentemperaturfühler (bei dem wir nicht wissen, wo er sein soll), im EG gibt es in der Wand einen Kasten mit Heizrohren und Ventilen zu jedem Raum im EG, ebenso auch im OG. Und wir haben noch an einer zentralen Stelle im EG die sogenannte Fernbedienung oder auch Tag-Nacht-Regelung der Firma Junkers.
Man kann unsere Fußbodenheizung also an mehreren Stellen einstellen: im Keller kann man die Vorlauftemperatur an der Therme selbst einstellen. Daneben gibt es noch einen Kasten mit Fußpunktregelung und für die Steilheit der Heizkurve in Abhängigkeit der Außentemperatur. Die letzten beiden Einstellungsmöglichkeiten waren in der ersten Zeit für uns irrelevant. Wir haben versucht, über die Ventile und die Vorlauftemperatur die Hitze im Boden (und damit verbunden die enormen Heizkosten für das Gas) in den Griff zu bekommen.
Am Anfang glühten uns im Wohnzimmer regelrecht die Socken an kalten Abenden. Das konnte nicht richtig sein. Erstaunlich, daß die Bewohner vor uns damit anscheinend keine Probleme hatten, sonst wäre das ja so nicht gewesen.
Unsere erste Lösung für das Heizproblem war: alle überflüssigen Ventile schließen und bei den anderen den Warmwasser-Durchfluss zu verringern. Quasi nicht mehr so viel Wärme durch die Heizrohre zu lassen. Das funktionierte so irgendwie mittelprächtig.
Zudem traf uns der Schlag, als wir mit der Jahresabrechnung des Gaslieferanten eine fette Endabrechnung und damit verbunden eine große Nachzahlung hatten. Monatliche Gaskosten in Höhe von 50% des Preises, den uns das ganze Haus im Monat kostet. Sowas konnte und kann niemals korrekt sein.
Also haben wir im nächsten Schritt die Vorlauftemperatur an der Gastherme im Keller runtergedreht. Das brachte zwar kühlere Temperaturen, aber von Gas sparen konnte man auch hier nicht reden. Der Verbrauch ging kaum zurück. Und beim Duschen oder in der Küche dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis da ordentlich warmes Wasser kam. So richtig ordentlich heiß war es eigentlich nicht mehr. Eher lauwarm. Das war nicht wirklich praktikabel für uns.
Also Vorlauftemperatur wieder auf normal und im Internet gegoogelt und viel gelesen: wir mussten uns an die Einstellung des Fußpunktes (oder auch Fußpunkttemperatur) machen. Diese ist für die Grundtemperatur zuständig, welche eindeutig viel zu hoch war. Man musste sich manchmal sogar Schuhe anziehen, weil die Fußbodenheizung echt heiß war. Ob das gesund war, will ich gar nicht wissen. Und den Fliesen über der Fußbodenheizung bzw. den Fugen war das sicherlich nicht zuträglich. Also Fußpunkt der Heizung runter. Oben im Haus wurde es auch wirklich besser. Der Boden über den Heizspiralen glühte nicht mehr so arg.
Aber immer abends wurde es noch immer heiß. Nicht nur warm, sondern fast schon unerträglich. Und das, wo doch Fußbodenheizungen die angenehmsten und wohligsten Heizungen sein sollen. Bei uns war es eher ein Fußbodengrill.
Das Problem: wenn es draußen kälter wurde, also nachts bzw. je mehr es dem Winter zuging, wurde es bei uns wärmer. Das lag eindeutig an der Steilheit der Heizkurve: wenn draußen kälter, dann machte die Therme im Keller zu schnell zu warm.
Die Lösung: die Heizkurve runterdrehen. Abflachen. Nur ein bißchen die Heiztemperatur erhöhen, wenn es draußen kälter wird. Nicht zu viel.
Das hat auch bisher ganz gut funktioniert. Zumindest so halbwegs. Ich verstehe nämlich nicht, wozu wir einen Temperaturfühler in der Wohnung haben, den ich dann je nach Innentemperatur jeden Tag doch wieder minimal händisch verändern muss.
Ein Fühler, der nix fühlt, ist kein Fühler sondern Mist!
Ich fürchte, unsere Fußbodenheizung wird immer ein Mysterium für uns bleiben. Egal wieviel wir lesen, aufschreiben, beobachten, testen oder einstellen werden.