Ein neuer Tag, und dafür auch erneut frisches leckeres griechisches Brot am Morgen und (weil Sonntag ist) dazu noch leckeren Kaba aus dem Super-Market. So muss das sein im Urlaub auf Kreta
Ein Blick vom strandnahen Balkon und wir erkennen, daß heute Nacht das Meer aktiv war. Die erste Reihe, staatlich gesponsorter Strandschirme scheint fast im Wasser zu sein und das Meer hat herrliche Wellen. Nicht gerade kleinkindfreundlich, aber dafür für die Eltern umso schöner. Wir investieren heute, weil’s so arg windig ist und weil es ein schönes Gefühl der Macht verleiht, 5 Euro in die Strandliegen und demonstrieren damit unserer geschäftstüchtigen Vermieterin, daß wir über den Dingen stehen. Schließlich haben wir das Geld, welches sie gerne haben will. Wir entscheiden, wann wir wofür wieviel ausgeben wollen. Und wenn wir müssen, dann wollen wir nicht…
Kaum ausgebreitet und badefertig, hat sich Tessa auch schon zum benachbarten Schirm aufgemacht und spielt mit den slowakischen Jungs im Sand. Die Kids scheinen keine sprachbarrieren zu kennen, was sehr schön ist. Der slowakische Papa ist fast nur am Meerwasser für die Räuber ranholen und erzählt mir zwischendurch, daß er für Dell arbeitet und davor auch schon für 9 Monate in Paderborn für Hella (Automobil-Scheinwerfer) tätig war. Ein sehr netter und sprachbegabter junger Mann. Respekt!
Die Wellen sind heute noch einen Tick höher und es macht viel Spaß im Wasser und an der Wellen-Auslauf-Zone. Nur auf die plötzlich heute vorhandene heftige Strömung muss man aufpassen. Ratzfatz befindet man sich 50 oder 100 Meter weiter links am Strand. Der Wind ist stark, aber durchaus sehr angenehm. So kann es eigentlich bleiben.
Während ich wie ein kleines Kind vergnügt in den Wellen herumtobe, gesellt sich zu Kind und Mutter ein mir fremder Herr. Wie sich später herausstellt unser Reisevermittler, der zeitgleich ebenfalls hier ist. Ich beschließe, das die diplomatischere Mama mal machen zu lassen und tobe noch wilder und länger in den Wellen herum. Mir gefällt das gut:
Der Reisevermittler (bzw. der Mann der Reisevermittlerin, welcher eigentlich in Wahrheit das Geschäft betreibt) verspricht, sich um das defekte Moskito-Gitter am Balkon und um das fehlende Besteck inkl. größerem Messer zu kümmern. So ganz scheint er auch nicht mit dem Verhalten und dem Tonfall unserer Vermieterin einverstanden zu sein. Zumindest erweckt er diesen Eindruck. Wir sind nicht völlig zufrieden (gerade weil uns ein größeres Appartement versprochen und nicht eingehalten wurde), aber vielleicht hilft es ja wenigstens etwas…
Nach einer ausgiebigen Mittags-Siesta haben wir dann einen Strandspaziergang in Richtung Westen gemacht. Zuerst wollte Tessa nur oben im trockenen Sand laufen. Aber nachdem ich sie dann auf die Schultern genommen habe, war das auch okay und sie hat sich nach einigen Minuten sogar recht schön entspannt und gesungen. Unterwegs trafen wir auf ein Hotel/Club, bei dem alles zum Strand hin mit Glasscheiben abgetrennt war. Dahinter befand sich ein Pool und in diesem waren alle Gäste. Keiner war am Strand. Sehr clever!
Am Ende des Spazierganges gingen wir dann in den gegenüberliegenden Havana/Club. Eigentlich ganz knuffig. Bißchen Schatten, schöne Stühle und nette Musik. Allerdings war der Frapé der schlechteste, den wir jemals getrunken haben (total verwässert und ohne Geschmack). Und das für 3 Euro, was hier einfach zuuu teuer ist. Kein Wunder, ist in dem Laden so gut wie nie was los. Ob das in der Hochsaison im Juli-August wohl anders ist?
Ansonsten gab es wenig Spektakuläres: Pasta Carbonara und ein lächerlich schlechtes Fußballspiel zwischen Spanien und Italien. Grottenkick hoch acht!
Ach ja, gestern beim Bummel haben wir noch ein süßes kleines Armkettchen für Tessa erstanden und sind in ein Cafe eingekehrt, welches sich im Nachhinein als wahrer Glücksgriff entpuppt hat: leckere Cocktails für unter 3 Euro (auch für Kids), dazu Erdnüsse und Wassermelone, bequeme Stühle, schöne Beleuchtung und im Hintergrund sehr gute 80er und 90er Jahre Musik und eine Großbildleinwand für das Fußballspiel. Und weil das noch nicht genug ist, gibt’s da auch noch Internet-Terminals für 2 Euro die Stunde. In meinen Augen ist das mehr als akzeptabel und wir werden das sicherlich in den nächsten Tagen nutzen. Nur den Namen des Cafés haben wir uns leider (noch) nicht gemerkt. Kommt aber sicher noch